FachwerkMarketing – Patricia Magdalene Keil

Denkmalaktivistin, Künstlerin & Kulturschaffende

Ich bin Patricia Magdalene Keil, Denkmalaktivistin und leidenschaftliche Künstlerin. Ich liebe es, mich über spannende Kunst- & Kulturprojekte für die Wahrnehmung und ­Wertschätzung von ­Geschichte und Baukultur einzusetzen und sehe Fachwerkmarketing als wichtigen Zweig für den Erhalt dessen. Als Künstlerin gestaltet ich alles, was mir in die Hände kommt zu Kunst – seitdem ich in Einbeck lebe gerne auch mal ganze Häuser – drei davon sind im ­Rahmen der Street Art Meile in Einbeck zu ­entdecken. Einige meiner aktuellen Projekte sind die #Ausmalbilder Fachwerk meets Graffiti, das Schülerprojekt Denkmalpaten, meine Produktlinie #FachwerkHooray oder auch das mein Kinderbuch Streifenhäuser.

…dass ich Fachwerk liebe lässt Fachwerk Hooray natürlich schon mal erahnen. Ja – wir müssen unser Kulturerbe Fachwerk mehr wahrnehmen und wertschätzen – deshalb hole ich die Motive vom Haus und halte sie Menschen liebevoll vor die Nase. Hole Menschen in die vergessenen Denkmäler, lasse Geschichte aufleben und sich neu entdecken. Im Laufe der Jahre ist doch schon viel in meinem Umfeld in Farbe aufgegangen, hat sich kunstvoll verformt oder gemeinsam mit anderen Kreativen spannend entwickelt.

Auf dieser Seite mag ich gerne nach und nach meine Aktivitäten als Denkmalaktivistin und Künstlerin aufführen. Ob Trauermarsch für die Fachwerkhäuser, 9mal24 mal zupacken, Einbecker Geschichte im Stadtbild platzieren, Projekte mit Jugendlichen oder für Kinder…mein Leben ist von Kultur geprägt…scroll dich durch mein FachwerkLeben.

Altes Rathaus Kleid_webpage

FACHWERK Hooray

Mit uralter „Street Art“ möchte ich begeistern ! Durch ihre erlesenen, ­einzigartigen Motive fesseln mich unsere Fachwerkhäuser immer wieder auf’s Neue. So wandern bei mir Neidköpfe auf Kleider und Fachwerkbalken auf getöpferte Tassen. Die Schönheiten der Stadt bekommen bei mir Beine und die Magie der Geschichte durchflutet die Sinne. Ich liebe es, historische Häuser aus anderen Blickwinkeln zu betrachten und unsere Fachwerk-Kunst zu transformieren – in schöne Dinge, die Dich ­täglich umgeben. Und natürlich möchte ich Fachwerkidentität & -wertschätzung bei vielen Menschen entfachen – Fachwerk Hooray!

Denkmalaktivisten Münden

Meine dynamische Fachwerkwiege

Wir – die Bürgerinitiative „Die Denkmalaktivisten“ – haben 2015 mit über 200 Bürgern in Hann. Münden gegen den jahrelangen Leerstand von sieben stadtbildprägenden Fachwerkhäusern demonstriert. Karl-Herbert Haas, ein Unternehmer aus Bad Orb, lässt diese Häuser ungenutzt verfallen. Es war eine einmalige Aktion und ein Aufschrei für die Rettung dieser Häuser.

In den darauf folgenden Jahren haben die historischen Bauten weiterhin gelitten, ein Haus, „Der Silberfuchs“, konnte mittlerweile jedoch glücklicher Weise gekauft werden und steht seitdem auf dem Rettungsplan der Bürgergenossenschaft Mündener Altstadt e.G. sowie dem Förderverein Mündener Altstadt e.V.

#Trauermarsch Fachwerkhäuser #Denkmalaktivisten #FachwerkHooray

Die DENKMALPATEN von EINBECK

Los ging’s als Young Art Pilotprojekt mit Schülern der Goetheschule Einbeck

Ist es möglich, eine höchst motivierte lokale Szene wie die der Mündener „DenkmalAktivisten“ auch in einer anderen Fachwerkstadt zu entfachen?

Das hat sich die Fachwerkaktivistin Patricia M. Keil 2015 gefragt, als sie von Hann. Münden nach Einbeck gezogen ist. Ihre Leidenschaft für den Erhalt von Fachwerkhäusern ist in der Dreiflüssestadt geboren, wo sich damals wie auch noch heute eine sehr aktive Szene von Bürgern ehrenamtlich und mit viel Herzblut um verlassene, verfallene und vergessene Baukultur kümmert.

Patricia M. Keil kam nun nicht nur als Denkmalaktivistin nach Einbeck. Als aktive Künstlerin konnte sie auch schnell die Leitung der Kinder- und Jugendinitiative „YoungART in Einbeck“ übernehmen. Eine Initiative, die einen Katalog von vielfältigen Kunstangeboten für Jugendliche realisiert. Da Fachwerk ebenfalls im Hinblick auf die wunderschönen Schnitzereien an den Häusern eindeutig eine Kunstform darstellt, sozusagen die ältesten „Street Art“ der Stadt, ließen sich wunderbar Young Art Projekte rund ums Fachwerk kreieren. Die Verbindung von Jugend und Fachwerk war geschaffen. Da sich Kunst allerdings nicht im Fachwerk erschöpft, entstand sozusagen zunächst eine Art Fach(-werk)-Gruppe unter dem Dach von Young Art. In verschiedenen AGs, die in Zusammenarbeit mit Einbecker Schulen realisiert wurden, entstand aus dem dem Projekt Fachwerkkunst schon bald die Passion Fachwerkliebe.

Mit einstigen AG-Schüler:Innen der Goetheschule konnte so dann 2018 das Projekt „Fachwerk umfassend“ gestartet werden. Das war dann das erste Projekt rund ums Einbecker Fachwerk, das mit jungen Menschen jenseits der regulären Schulzeit umgesetzt wurde. Mit den Schüler:innen entstand die Idee, das fast 450 Jahre alten Wolpeterhaus zu revitalisieren. Die DENKMALPATEN gingen aktiv ans (fach-)WERK.

Seit diesen Tagen treffen sich die Schüler:innen mit der Denkmalaktivistin Patricia M. Keil ehrenamtlich in ihrer Freizeit, um gemeinsam an dem Haus zu arbeiten. Oftmals jede Woche vier bis acht Stunden.

„Das stand schon lange auf meiner Wunschliste.“ so die damals 13-jährige Karina, die Zentimeter für Zentimeter mit Spachtel und Heißluftfön alten Lack vom Holz der Fassade des Wolpeterhauses abgetragen hat.

Handwerksbetriebe und Wissenschaftler vom Fach konnten als Unterstützer gewonnen werden. So z.B. Malermeister Achim Dörge, der mit Gerüst und wertvollen Tipps das Abtragen der Farbe von der Fassade unterstützte. Tischler, Zimmermänner und Studenten der HAWK Hildeheim geben sich seit diesen Tagen die Haustürklinke des Wolpeterhauses sozusagen gegenseitig in die Hand.

„Meine Vision ist es, dass die Schüler:Innen eine emotionale Bindung zu diesem Haus und somit zum Kulturerbe Fachwerk ganz allgemein entwickeln und wir bis zu ihrem Abitur gemeinsam weiter arbeiten.“ so Patricia Keil.

Bei schlechtem Wetter machen es sich die Schüler:Inne im Wolpeterhaus oder auch der Jungen Linde gemütlich und widmen sich der Theorie rund um die Denkmalpflege. Macht Ochsenblut wirklich Fachwerk rot? Und wer lebte in diesem Haus? Was erzählt uns das Haus, was können wir herausfinden. Es werden Tage der offenen Tür organisiert und es wird die Praxisarbeit für die nächsten Monate und Jahre geplant. Die Lust, handwerklich zu arbeiten, ist deutlich spürbar und die Neugier auf alles, was noch ansteht ist groß.

Aber auch YoungART meets Fachwerk ist weiterhin Programm. So soll das Denkmal ist und bleibt auch ein künstlerisches Meisterwerk. Die Einmaligkeit der Schnitzkunst eines jeden Hauses bildet Stoff für viele verschiedene Kunstprojekte. So wurden z.B. die Neidköpfe von Young Artlern jüngst etwas genauer unter die Lupe genommen. Entstanden ist eine spannende Galerie von „Neidköpfen to go“, die in der Stadt auch ausgestellt wurde.

„Ich bin einer der Geschichtsorte, die euch erzählen welche Menschen hier im Haus gelebt haben, was sie vielleicht dachten und was sie so gemacht haben. Ich bin ein materielles Zeugnis der Geschichte, das gepflegt und erhalten werden möchte, denn ich habe nur eine Zukunft, wenn Generation und Generation meinen kulturhistorischen Wert erkennt. Deshalb freue ich mich sehr, dass sich auch junge Menschen ehrenamtlich für meinen Erhalt engagieren. Meist ganz ohne Maschinen, mit den bloßen Händen oder einfachen Werkzeugen, arbeiten die DenkmalPaten an meinem Bestand, fühlen den Lehm und probieren spannende Dinge aus. Ich bin inzwischen guter Dinge, dass ich in der Zukunft auch mal wieder im Straßenbild strahlen kann.“ so hört mal das Wolpeterhaus sinieren…. – in seinem ganz persönlichen und sehr spannenden Podcast.

Mit der Kinder-Jugend Kunstinitiative YoungART Einbeck sind wir vor ein paar Jahren auch im Bereich Fachwerk aktiv geworden und setzen uns in Kooperation mit der Stadt, Schulen, ortsansässigen Fachleuten und anderen Institutionen für den Erhalt, Schutz und die Wertschätzung von Baukultur ein.

Denkmale sind UNERSETZLICHE materielle Zeugnisse der Geschichte, sie liefern uns als historische Quelle Geschichten die wir entschlüsseln dürfen und diese Geschichten in die Zukunft tragen können.

Das Erbe, das wir jetzt pflegen und erhalten, hat nur eine Zukunft, wenn auch die junge Generation seinen Wert erkennt und das gelingt uns auf ganz aktive Art über die Schulen. Wir setzen uns mit dem Fachwerkhaus auseinander, schauen wo wessen Fähigkeiten eingesetzt werden können und die Denkmalpaten begreifen erst dadurch die Einmaligkeit des Denkmals – somit auch unseres Heimatortes und seiner Geschichte.

KREATIV im Fachwerk:

Ein Denkmal kann auch als künstlerisches Werk wahrgenommen und analysiert werden. Es verleiht unserer Stadt ein bestimmtes Flair und Charakter und kann Verständnis dafür wecken, warum Fremde gern die Stadt besuchen. Mit unterschiedlichen Schwerpunkten gehen wir auf die Spurensuche und lassen Fachwerkhäuser erstrahlen, füllen sie mit „Kunst am Bau“ und geben ihnen wieder eine Bedeutung im Stadtbild.

Eine unglaubliche FachwerkPerformance in 2013 sorgte für bundesweite Aufmerksamkeit mit dem Projekt „9×24“, als wir im Rahmen des „Denkmal!KunstKunst!Denkmal“ Festivals mit Helfern aus ganz Deutschland, auf Initiative von Bernd Demandt, ein vergessenes brandgeschädigtes Fachwerkhaus in rekordverdächtiger Sanierungszeit zu einem Haus für Kunst und Kultur aufgebaut haben. 9 Tage x 24 Stunden lang dauerte das offizielle Projekt in der Speckstraße 7 welches mit vielen Ehrenamtlichen, Sponsoren, Unterstützern und Helfern eine unglaubliche Schaffensdynamik erreicht hat. Aus dem Dornröschenschlaf geholt, wird das Gebäude inzwischen vom Mündener KunstNetz e.V. als Atelier und Ausstellungshaus genutzt.

Mehr hier: https://plesse-art.de/archiv/9mal24/home.html

Dass ich Fachwerkschnitzereien seit einigen Jahren gerne als uralte „Street Art“ bezeichne ist ganz sicher ein Gedanke, der mir durch meine Begegnung mit der Street Art Meile und der Initiative Young Art in Einbeck durch den Kopf sprang.

Als ich 2015 nach Einbeck kam war ich von der damals bereits in Einbeck zu entdeckenden Vielfalt zeitgenössischer StreetArt sehr beeindruckt. Auf Tritt und Schritt gab es damals bereits Murals verschiedenster Art und Größe in der Kunststadt Einbeck zu entdecken.

Als aktive Künstlerin und später auch als künstlerische Leiterin der Einbecker Street Art Meile wendete ich mich dieser für mich bis dato noch nicht praktizierten Kunstform zu. Einbeck bzw. der Verein Konzert- und Kulturfreunde Einbeck e.V. mit der Initiative Young Art bot mir ungekannte Freiräume.

Young Art präsentiert auch für mich eine spannende „Artist-Profil-Seite“, wo meine bisherigen Young Art Projekte wie z.B. die Blaudruck-Wand in der Langen Brücke, der Musterkoffer im Rosental oder das Cestnik-Mural am Cestnikplatz mit Bildern und Videos wundervoll dokumentiert sind. Schaut einmal vorbei – es lohnt sich: http://ya-einbeck.de/artists/particia